[Hugo Chávez] Nachtrag - Tagesschau
Ich habe ja hier einen Film zum Putsch gegen die Regierung Chávez im Jahre 2002 empfohlen. Wer den Film gesehen hat, ist im Bilde über die damaligen Vorgänge.
Diesen Lesern möchte ich nicht vorenthalten, wie die Tagesschau diese Ereignisse in ihrer Bilderstrecke "Hugo Chávez - Bilder seiner Karriere" kommentiert. Gezeigt wird ein Bild mit friedlichen Demonstranten. Dazu der Text:
Journalisten protestieren in Caracas gegen die Einschränkung der Pressefreiheit. Am 10. Dezember 2001 kommt es zu einem Generalstreik. Dieser richtet sich gegen die erlassenen Gesetze, die Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen bewirken sollten. Der Widerstand gegen Chávez gipfelt im April darin, dass abtrünnige Offiziere ihn im April 2002 aus dem Amt drängen.
Das darauffolgende Bild ist dann so kommentiert:
Mit der Unterstützung loyaler Soldaten kehrt er jedoch bereits nach zwei Tagen, am 14. April 2002, wieder in sein Amt zurück.
Hier wird eindeutig der Eindruck erweckt, das Volk hätte Chárvez aus dem Amt gejagt und vorallem Soldaten hätten ihn zurückgebracht. In Wirklichkeit war es jedoch gerade andersherum!
(Bonusfragen: Wer weiss noch, wohin Cháves in den 2 Tagen entführt wurde? Und wohin sind die Putschisten im Nachgang geflohen?)
Die Tagesschau bringt hier keine direkte Lüge. Aber sie verzerrt durch Gewichtung und Weglassung ganz eindeutig das Bild. (Man beachte auch den Euphemismus "aus dem Amt drängen" für eine schlichte Drohung mit Waffengewalt.)
Nunja. Man hat wohl einfach mehr Platz gebraucht um Chávez beim Singen & Baseballspielen, sowie mit Saddam Hussein im Auto zu zeigen. Wer weiss ..
"Eigenartig" sind auch solche Bildunterschriften wie
Seit Ende 2012 bangen die Chávez-Anhänger erneut um die Gesundheit ihres Präsidenten.
Er wird hier nur als der Präsident seiner "Anhänger" bezeichnet und nicht als Präsident des ganzen Volkes.
P.S. Diese Bilderstrecke ist nicht sonderlich skandalös. Sie bewegt sich im üblichen Rahmen dessen, was die Tagesschau unter ihren journalistischen Standards gewöhnlicherweise so produziert.
Ein Radiofeature sei an der Stelle noch empfohlen, welches Manipulationen der Art in der medialen Darstellung Russlands aufzeigt.
Man kann ähnliches derzeit auch bei der Berichterstattung über Syrien nachweisen.
Diesen Lesern möchte ich nicht vorenthalten, wie die Tagesschau diese Ereignisse in ihrer Bilderstrecke "Hugo Chávez - Bilder seiner Karriere" kommentiert. Gezeigt wird ein Bild mit friedlichen Demonstranten. Dazu der Text:
Journalisten protestieren in Caracas gegen die Einschränkung der Pressefreiheit. Am 10. Dezember 2001 kommt es zu einem Generalstreik. Dieser richtet sich gegen die erlassenen Gesetze, die Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen bewirken sollten. Der Widerstand gegen Chávez gipfelt im April darin, dass abtrünnige Offiziere ihn im April 2002 aus dem Amt drängen.
Das darauffolgende Bild ist dann so kommentiert:
Mit der Unterstützung loyaler Soldaten kehrt er jedoch bereits nach zwei Tagen, am 14. April 2002, wieder in sein Amt zurück.
Hier wird eindeutig der Eindruck erweckt, das Volk hätte Chárvez aus dem Amt gejagt und vorallem Soldaten hätten ihn zurückgebracht. In Wirklichkeit war es jedoch gerade andersherum!
(Bonusfragen: Wer weiss noch, wohin Cháves in den 2 Tagen entführt wurde? Und wohin sind die Putschisten im Nachgang geflohen?)
Die Tagesschau bringt hier keine direkte Lüge. Aber sie verzerrt durch Gewichtung und Weglassung ganz eindeutig das Bild. (Man beachte auch den Euphemismus "aus dem Amt drängen" für eine schlichte Drohung mit Waffengewalt.)
Nunja. Man hat wohl einfach mehr Platz gebraucht um Chávez beim Singen & Baseballspielen, sowie mit Saddam Hussein im Auto zu zeigen. Wer weiss ..
"Eigenartig" sind auch solche Bildunterschriften wie
Seit Ende 2012 bangen die Chávez-Anhänger erneut um die Gesundheit ihres Präsidenten.
Er wird hier nur als der Präsident seiner "Anhänger" bezeichnet und nicht als Präsident des ganzen Volkes.
P.S. Diese Bilderstrecke ist nicht sonderlich skandalös. Sie bewegt sich im üblichen Rahmen dessen, was die Tagesschau unter ihren journalistischen Standards gewöhnlicherweise so produziert.
Ein Radiofeature sei an der Stelle noch empfohlen, welches Manipulationen der Art in der medialen Darstellung Russlands aufzeigt.
Man kann ähnliches derzeit auch bei der Berichterstattung über Syrien nachweisen.
techomatic - 2013-03-09 02:03