Mittwoch, 2. Juni 2010

Propaganda mit Mankells Rasierklinge

Noch ein kleiner Nachtrag zu der Israelsache.

In der Tagesschau gibt es mittlerweile ein Interview mit Norman Paech, ein Betroffener.

Interessant bei dem Beitrag ist insbesondere der Duktus des Interviews. Man betrachte beispielsweise die Wortwahl des Tagesschausprechers. Er bezeichnet die Schiffe der Aktivisten als „sogenannte“ Solidaritätsflotte, der im Blutbad endende Angriff der israelischen Armee in internationalen Gewässern wird von ihm verharmlosend als Militär„eingriff“ bezeichnet.

„Geschickt“ auch, wie er das Abspielen eines Propagandavideos der israelischen Militärs nach einer harmlosen Interviewfrage einleitet:
Wir spielen mal kurz Video dazu ein. Das sind die Szenen, die sie unter Deck natürlich nicht sehen konnten.
Dann werden im Hintergrund Ausschnitte israelischer „Beweisvideos“ zum Geschehen gezeigt. Da von Seiten der Tagesschau leider kein entsprechender Hinweis kommt, muss Paech den Interviewer peinlicherweise deutlich auf diesen Umstand hinweisen:

[Das Filmmaterial ..] ist natürlich etwas, was die israelische Marine ausschließlich zeigen kann, sie hat die absolute Bildhoheit [..]. Alles das was wir gefilmt und gedreht haben, hat sie kassiert, hat sie eingesteckt, wir haben also keine Gegenbeweismittel.

Auch den nachgänglichen Versuch, den Augenzeugen mit manipulativen Bildmaterial zu konfrontieren lässt Paech gekonnt abblitzen und kann ihn sogar nutzen, um nochmals auf die Einseitigkeit und den Zweck der von der Tagesschau unreflektiert genutzten Videos hinzuweisen.
Soviel an der Stelle zur Arbeitsweise der ARD, die ja leider auch Kommentatoren zu ihren Autoren zählt, die die Schuld für die zahlreichen Toden bei den Aktivsten selbst sehen. Traurig, traurig.

Auch der entführte prominente Schriftsteller Henning Mankell ist wieder auf freiem Fuß. Auch von ihm gibt es Ausführungen zur israelischen Nachrichtenpolitik.
D-Radio zitiert Mankell folgendermaßen:
"Wie viel die Israelis auch schreien, sie hätten Waffen gefunden - das ist Unsinn." Das sagte der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell. [..] Auf dem Schiff, auf dem er sich befunden habe, hätten die Soldaten nur eine einzige Waffe gefunden: seine Rasierklinge. Das Militär habe das Utensil mitgenommen und vorgezeigt. Daran sehe man, auf welchem Niveau sich die israelische Darstellung bewege."

Mehr braucht man dazu wohl auch nicht sagen.

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